Erfahrungsbericht: Mein Chef als Narzisst


In meinem letzten Job hatte ich einen Chef, der sehr narzisstische Züge zeigte. Anfangs dachte ich, ich bilde mir manches nur ein, aber nach einigen Wochen wurde klar, dass sein Verhalten kein Zufall war.

Er wollte immer im Mittelpunkt stehen. Ideen von anderen wurden klein gemacht oder so dargestellt, als kämen sie von ihm selbst. Kritik an seiner Arbeit war unmöglich – jede Anmerkung wurde sofort abgewehrt oder auf andere geschoben. Bei Meetings fühlte ich mich oft unsichtbar, als würden meine Beiträge gar nicht zählen, solange er glänzen konnte.

Es war zermürbend. Ich ging morgens oft schon mit einem mulmigen Gefühl ins Büro, unsicher, ob ich heute wieder unbemerkt oder unfair behandelt werden würde. Ich begann, mich selbst zu hinterfragen, obwohl ich gute Arbeit leistete. Gespräche über Probleme waren ein Drahtseilakt – jeder falsche Ton konnte als Angriff ausgelegt werden.

Was mir geholfen hat:

  1. Abgrenzen: Ich musste lernen, mich innerlich zu schützen und nicht auf jede Provokation einzugehen.
  2. Dokumentation: Alles Wichtige schriftlich festhalten – das gab mir ein Stück Kontrolle zurück.
  3. Kollegen einbeziehen: Mit Kollegen reden, die ähnliche Erfahrungen machten, half mir, mich nicht allein zu fühlen.
  4. Fokus auf mich selbst: Ich habe versucht, mich auf meine eigenen Aufgaben zu konzentrieren und meine Erfolge wertzuschätzen.
  5. Ausblick behalten: Ich wusste irgendwann, dass es besser für meine Gesundheit wäre, eine Lösung zu finden – vielleicht einen Wechsel.

Rückblickend war diese Zeit extrem anstrengend, aber ich habe viel über mich selbst gelernt – über Geduld, Grenzen setzen und die eigene mentale Stärke. Am wichtigsten ist, sich selbst nicht zu verlieren und rechtzeitig Wege zu finden, um den täglichen Druck nicht zu erdrücken.

Siehe auch …

  • Neue Erkenntnisse über Narzissmus – wo du dich informieren kannst