Mit einer narzisstischen Mutter aufzuwachsen, fühlt sich an, als würde man ständig versuchen, eine Person zu retten, die gar nicht gerettet werden will – und dabei selbst langsam untergeht. Ich erinnere mich an dieses ständige Gefühl, nicht genug zu sein. Egal wie sehr ich mich bemühte, egal wie still, brav oder perfekt ich war – es reichte nie.
Ihre Worte konnten warm sein, aber nur dann, wenn sie etwas von mir brauchte. Und im nächsten Moment wurde ich klein gemacht, kritisiert oder ignoriert, als hätte ich plötzlich keinen Wert mehr. Ich lernte früh, meine Gefühle zu verstecken, weil jeder Ausdruck von Schmerz als Übertreibung oder Undankbarkeit abgetan wurde.
Am schlimmsten war dieses unsichtbare Gewicht, das immer auf meinen Schultern lag – der ständige Versuch, ihre Launen zu erahnen, bevor sie explodierten. Ich wurde zu jemandem, der alles schluckt, um keinen Ärger auszulösen. Zu jemandem, der um Aufmerksamkeit bettelt, obwohl er sie nie bekommt.
Heute weiß ich: Ich war ein Kind, das Liebe wollte. Keine Bedingungen, keine Konkurrenz, kein Drama – nur Liebe. Und ich habe gelernt, dass die Kälte meiner Mutter nichts über meinen Wert sagt.
Die Heilung ist schmerzhaft, aber befreiend. Ich lerne, mich selbst ernst zu nehmen, meine Grenzen zu schützen und mir die Zuneigung zu geben, die ich damals gebraucht hätte. Und zum ersten Mal fühlt es sich an, als würde ich nicht mehr um einen Platz in ihrem Herzen kämpfen müssen – sondern endlich Platz in meinem eigenen finden.
Spezielle Bücher
Es gibt spezielle Bücher über narzisstische Mütter, weil ihre Dynamiken und Verhaltensmuster sich deutlich von anderen Formen narzisstischen Missbrauchs unterscheiden und Betroffene meist sehr spezifische Erfahrungen machen. Das Verhältnis zwischen Mutter und Kind ist besonders prägend – emotional, psychologisch und identitätsbildend. Wir haben einige Buchtipps für dich zusammengestellt, die dir dabei helfen können, diese Muster besser zu verstehen und deinen eigenen Weg der Heilung zu finden.
